Landwirtschaftliche Flächen

1. Einleitung
In diesem Bericht werden die Erkenntnisse der Feldtage vom 4.-10. September 2017 in
Dordolla aufgearbeitet und dargestellt. Ziel der Exkursion war die Geländeerhebung in
Dordolla und weiterer Dörfer des Aupatals in Nordfriaul. Die Region ist ein Paradebeispiel
eines peripher gelegenen, strukturschwachen Raumes, in welchem sich die Folgen der
Gebirgsentvölkerung deutlich abgezeichnet haben (vgl. Cede & Steinicke 2007: 93). Doch in
den letzten Jahren zeichnete sich vielerorts eine Trendwende ab. Besonders spannend in
Gebirgsregionen wie dem Aupatal sind die Auswirkungen der Amenity Migration und damit
verbundene Instandhaltung bzw. -setzung von Häusern oder (Wieder)bewirtschaftung
landwirtschaftlicher Flächen.
Das Aupatal, in welchem auch das Dorf Dordolla liegt, befindet sich im Bereich der julischen
Kalkalpen. Abbildung 1 zeigt eine Übersichtskarte mit den wichtigsten Ortschaften.
Mittels Kartierung wurde die Nutzung der Flächen (wie Gemüsegarten, Mähwiese, Weide etc.)
sowie deren Zustand festgehalten. Das Ziel der Erhebung vor Ort war es unter anderem die
aktuelle Landnutzung sowie bereits verwahrloste, nicht mehr gepflegte Flächen zu erfassen.
Anschließend wurden mittels fernerkundlicher Daten Vergleiche zu den tatsächlich erhobenen
Flächen gezogen und interpretiert. Außerdem wurde mittels einer ‚Zonal Change Detection‘
versucht eine Veränderung in der Landnutzung über einen bestimmten Zeitraum zu erkennen.
Diverse Raumanalysen mittels GIS lassen potentielle landwirtschaftliche Nutzflächen
erkennen, welche mittels verschiedener Statistiken genauer analysiert wurden.
In einer abschließenden Phase wurden die Erkenntnisse kartographisch und in Form von
Diagrammen dargestellt.


Abbildung 1: Übersichtskarte Aupatal

2. Analysen mittels Fernerkundung
In diesem Kapitel wird die Analysemethode Fernerkundung und die dabei gewonnenen
Ergebnisse, die zur genaueren Interpretation der Kartierungen verwendet wurden, vorgestellt
und beschrieben. Des Weiteren werden diese mit den Resultaten der Erhebungen im Gelände
verglichen.

2.1. Unterschiede Vorkartierung – Erhebung im Gelände
Im Folgenden werden die Ergebnisse der Fernerkundungs-Kartierung, die im Frühjahr 2017
durchgeführt wurde, und der Felduntersuchung im September 2017 gegenübergestellt.
Hauptaugenmerk wird dabei auf die unterschiedliche Flächenwidmung der freien und
potentiellen Agrarflächen gelegt. Aufgrund der schwierigen Begehbarkeit und der Größe des
Untersuchungsgebiets kann von einem vollständigen, flächigen Vergleich nicht ausgegangen
werden. Deshalb werden typische Unterschiede und Regelmäßigkeiten, die sich auf die
verschiedenartigen Aufnahmemethoden gründen, mit Hilfe von beispielhaften Karten im
Folgenden dargestellt. Um sich einen Gesamteindruck von der Situation im Val Aupa machen
zu können, wird auf die GDB der Vertiefungsrichtung Regionalforschung verwiesen, die alle
Kartierungen beinhaltet, da dies den Rahmen dieses Berichts sprengen würde.
In einem ersten Schritt wurde im Frühjahr 2017 durch die GIS-Gruppe der Vertiefung
Regionalforschung eine Vorkartierung mittels Fernerkundung durchgeführt. Diese sollte zur
Identifikation interessanter Flächen führen sowie die Orientierung und das Zeitmanagement
vor Ort erleichtern. Die im Voraus stattgefundene Feststellung anzutreffender
Landnutzungskategorien war ein wichtiger Schritt bei der Planung der Kartiergrundlagen und
Aufteilung der Feldarbeit. Im Herbst 2017 wurde die Kartierung im Val Aupa durchgeführt mit
Unterstützung einheimischer ExpertInnen, die insbesondere bei der kleinräumigen
Differenzierung der Landnutzung in Siedlungsnähe die Feldarbeit unterstützen.
Allgemein können beim Vergleich der Ergebnisse der unterschiedlichen
Aufnahmemethodiken folgende Schlüsse gezogen werden: Einerseits fällt bei der Erfassung
mittels Fernerkundung die Identifizierung großräumiger Flächen abseits der Siedlungsräume
auf (vgl. Anhang Nr. 9), andererseits ist die Größe der zusammenhängenden Bereiche im
Gegensatz zu der vor Ort Kartierung ein wesentlicher Unterschied. Man kann bei den mittels
Fernerkundung erhobenen Daten eine größere Homogenität der Flächen erkennen sowie
vermehrt flächendeckende Areale. Die Erfassung solcher Bereiche ist somit einer der großen
Vorteile der Fernerkundung, wobei beachtet werden muss, dass die der Realität und
gegenwärtigen Zeit entsprechende Landnutzung sowie die Anzahl der unterschiedlichen
Nutzungskategorien hauptsächlich durch die Feldarbeit mitberücksichtigt bzw. einbezogen werden kann. Von Vorteil bei der Kartierung vor Ort ist sowohl die genaue räumliche
Auflösung, Möglichkeit einer Begehung des Untersuchungsgebiets und der Interpretation der
unterschiedlichen Landnutzung als auch die Aufnahme von temporären Veränderungen z.B.
Brachen oder aufgelassene Flächen. Hier sind insbesondere die Mähwiesen und Weiden zu
nennen. Weiden und Mähwiesen sind durch die Fernerkundung sowie vor Ort ohne
Erfahrungswerte schwer zu unterscheiden. Dies ist vor allem daran zu erkennen, dass bei der
durch Fernerkundung erhobenen Landnutzung beispielsweise Weiden nicht erfasst wurden,
was an der Datengrundlage bzw. an den methodischen Grenzen der Fernerkundung liegt. Bei
der Kartierung vor Ort kann es zu verschiedenen Einschätzungen hinsichtlich der Mäh- oder
Weidenutzung kommen, was nur durch ExpertInnen oder Interpretation unterschiedlich
vorkommender infrastruktureller Baumaßnahmen, wie zum Beispiel Zäune, Ställe oder
Tierunterstände geklärt werden kann.
Zum Schluss kann festgehalten werden, dass es sowohl bei der Fernerkundung als auch bei
der Kartierung vor Ort zu Problemen bei der Differenzierung der unterschiedlichen Nutzungen
und ihrem Zustand kommt.
In Anhang Nr. 1 und 2 sind die im Absatz zuvor beschriebenen Unterschiede deutlich zu
erkennen. Beide Karten zeigen das zentral im Val Aupa gelegene Dorf Dordolla, wobei in
Anhang Nr. 1 die homogenen Flächen um das Zentrum der Siedlung dargestellt sind. In
direkter Nähe zum Ortskern sind die Gärten (sandfarben), landwirtschaftlichen Nutzflächen
(dunkelbraun) und nordöstlich des Hauptortes vermehrt leicht verbuschte Flächen (hellgrün)
zu erkennen. An die letzten beiden Kategorien schließen die stark verbuschten Flächen
(dunkelgrün) an, die am Rande der Einzugs- bzw. Siedlungsbereiche liegen.
Im Gegensatz dazu ist in Anhang Nr. 2 die räumliche und nutzungsspezifische Differenzierung
dargestellt. Hierbei wird der Vorteil der Kartierung im Feld ersichtlich, denn sowohl die
Ausdehnung der exakten Landnutzung als auch die zeitliche Dimension, also die
gegenwärtige, momentane Nutzung in Form von Bewirtschaftungszyklen (regelmäßig oder
sporadisch gepflegt, etc.) können aufgenommen und kartographisch festgehalten werden.
Wie schon beschrieben, ist die Identifikation von Flächenausmaßen ohne präzise Erfassung
der Inhalte bei der Fernerkundung kennzeichnend, wobei nur Ortskenntnis und Erfahrung
diese Problematik vereinfachen können. Beispielhaft dafür sind bei der Vorkartierung die
Schutthänge, die im gesamten Tal anzutreffen sind. Einer dieser Bereiche ist in Anhang Nr. 5
im Bereich der hellblauen Kartierung „sonstige Flächen“ zu erkennen. In diese Klasse fallen
zusätzlich alle während der Vorkartierung unbekannten, nicht identifizierbaren oder zu
kleinräumigen Gebieten. Dabei handelt es sich neben den Hangschuttbereichen häufig um
Zwischenräume in Siedlungen, die beispielsweise in Anhang Nr. 3 im Bereich der hellblauen
Flächen zu erkennen sind. Die meist in unmittelbarer Nähe zu den Wohnhäusern
vorkommenden Zier- oder Gemüsegärten werden dadurch bei der Fernerkundung unterrepräsentiert bzw. nicht berücksichtigt. Zusätzlich kommen alte
Industriestandorte/brachen an der Ostflanke des Tals bzw. am Talboden sowie alte,
aufgelassene Weiden mit daran anschließenden Wirtschaftsgebäuden darin vor. Oftmals
wurden diese brachliegenden Standorte innerhalb einer Generation von der Natur durch die
Hasel zurückerobert, so dass eine landwirtschaftlich ausgerichtete Nutzung nach Aussagen
der einheimischen Landwirtinnen und Landwirte nicht mehr möglich bzw. rentabel ist.
In einem letzten Schritt wird die Qualität der Fernerkundungsaufnahme beurteilt. Dabei
werden die bei der Fernerkundung kartierten mit den vor Ort erhobenen Flächen verschnitten,
um eine Aussage über die Lagegenauigkeit der Landnutzungsflächen treffen zu können. Auf
der Abbildung in Anhang 10 sind in roter Farbe die Übereinstimmungen der kartierten Flächen
zu erkennen. Insbesondere die Weiden der Monticello Dörfer und Mähwiesen entlang der
Aupa sind klar als größte zusammenhängende Bereiche zu identifizieren. Dabei ist zu
beachten, dass die Flächen der Fernerkundung und Kartierung den Biotoptypen Wald
beinhalten, kartographisch aber nicht berücksichtigt werden aufgrund der Unvollständigkeit
dieses Kartierteils. Tabelle 1 zeigt die Flächenstatistiken mit und ohne Wald. Man kann daraus
ablesen, dass ein großer Teil der Kartierung vor Ort innerhalb der schon mittels
Fernerkundung aufgenommenen Flächenanalyse liegt. Somit kann die Aufgabe der
Fernerkundung homogene Flächen zu identifizieren als gelungen angesehen werden, wobei
berücksichtigt werden muss, dass keine inhaltlichen Übereinstimmungen vorliegend sind, da
die unterschiedlichen Kartierschlüssel der beiden Aufnahmemethoden keine Vergleiche
hinsichtlich dieser Fragestellung zulassen.
Tabelle 1: Erfasste Flächen in der Kartierung

2.2. Zonal Change Detection – Vergleich der Landnutzung 2006 bis 2016 in Val Aupa
Um Veränderungen in der Landnutzung zu erkennen gibt es in der Fernerkundung
verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist die sogenannte Zonal Change Detection. Benötigt
werden dafür zwei Luftbildaufnahmen des gleichen Gebiets zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
Durch den zeitlichen Unterschied lassen sich dann Unterschiede erkennen, in diesem Fall
einer Veränderung der Landnutzung im Val Aupa Tal. Die Suche nach geeigneten
Luftbildaufnahmen für das entsprechende Gebiet gestaltete sich allerdings als schwierig. Das
von der Universität Innsbruck bereitgestellte und in sehr guter Auflösung verfügbare
Orthophoto beinhaltet keinen genauen Aufnahmezeitpunkt. Das macht eine Analyse
schwierig, da Veränderungen immer über einen unbestimmten Zeitraum bestimmt werden.
Aus diesem Grund wurde auf das Programm Google Earth zurückgegriffen. Es stellt zwei
Aufnahmen aus dem Jahr 2006 und 2016 zur Verfügung. Die Qualität gerade bei dem
Orthophoto aus 2006 ist nicht sehr gut. Da sich die Landnutzungsanalyse in diesem Fall
allerdings nur auf den Wald bezieht ist die Auflösung ausreichend. Gesucht werden Flächen
bei denen eine Veränderung des Waldes zu erkennen ist. Daraus können Rückschlüsse auf
eine erhöhte Landnutzung durch die Bevölkerung gezogen werden.
Erstes Beispiel konnte in Badiuz gefunden werden (vgl. Abb. 2). Um den Weiler, der sich am
nördlichen Rand des Bildausschnitts befindet ist eine Veränderung der Waldfläche ersichtlich
(rote Umrandung). Innerhalb der 10 Jahre ist es in diesem Bereich zu einer Verringerung der
Waldfläche gekommen. Eine weitere Veränderung konnte zirka 300 Meter östlich des Dorfes
Dordolla aufgezeichnet werden (vgl. Abb. 3). Hier lässt sich vermuten, dass versucht wurde
diesen Bereich vor der Sukzession zu bewahren. In dem Orthophoto aus dem Jahr 2016 lässt
sich eine deutlich Grenze des Waldbestandes erkennen. Vermutlich handelt es sich in dem
rot umrandeten Bereich um einen Haselnussbestand. In der Kartierung, die im Sommer 2017
durchgeführt wurde ist diese Fläche ebenfalls als Haselnussbestand aufgenommen worden.
2006 fällt diese Grenze weniger stark auf, was auf eine weitere erhöhte Landnutzung bis 2016
schließen lässt.


Abbildung 2: Vergleich der Landnutzung 2006 bis 2016 in Badiuz


Abbildung 3: Vergleich der Landnutzung 2006 bis 2016 in Dordolla

Ein Kritikpunkt an der fernerkundlichen Analyse von Waldflächen im Val Aupatal ist mit
Sicherheit die Abschattung, die vor allem im Orthophoto aus dem Jahr 2006 zu erkennen ist.
Dadurch ist der Vergleich an vielen Stellen nur schwer möglich. Grund dafür ist der
Aufnahmezeitpunkt, da je nach Sonnenstand die Abschattung sehr unterschiedlich ausfällt.
Ein tiefer Sonnenstand bewirkt viel Schattenwurf und kann gerade in Tallagen zu erheblichen
Einbußen in der Darstellungsqualität führen. Dennoch konnten durch die fernerkundliche
Zonal Change Detection einige Veränderungen in der Landnutzung erkannt werden. Generell
lässt sich festhalten, dass es in einigen siedlungsnahen Bereichen zu einer Verringerung der
Waldfläche während des Zeitraums von 2006 bis 2016 gekommen ist. Beispiele dazu liefern
die beiden Abbildungen. Diese Entwicklung würde die These, mit der sich das
Forschungsprojekt befasst unterstützen:
Das Val Aupa Tal ist seit 1960 durch sehr starke Landflucht gekennzeichnet. Trotzdem gibt
es seit ein paar Jahren den Trend der sogenannten Amenity Migration. Auch der Landwirt
Kaspar gehört zu dieser Bevölkerungsgruppe. Er ist ein Paradebeispiel zum Thema
Landnutzungsveränderung in diesem Gebiet. Er wertet ehemals landwirtschaftlich genutzte
Flächen wieder auf um sie für seine landwirtschaftliche Produktion zu nutzen. Diese Flächen
sind durch den Bevölkerungsschwund brach gefallen und in weiterer Folge fast vollkommen
verbuscht. Genau diese Entwicklung der Wiederaufwertung von Flächen konnte durch Zonal
Change Detection zumindest für ein paar Bereiche festgestellt werden. Interessant wäre
allerdings trotzdem eine Bildquelle, die das Ausmaß der Hochphase der landwirtschaftlichen
Aktivität im Val Aupa Tal zeigt.

3. Landwirtschaftlich relevante Raumanalysen
3.1. Landwirtschaftliche Nutzfläche aktuell mit gesamter Vor-Ort-Erhebung
Die im Aupatal kartierten Landnutzungsflächen der Ortschaften werden nun im Folgenden in
Form von Karten graphisch dargestellt und interpretiert. Die Legende der Karte erfasst zum
einen die Landnutzung, aber auch die Gebäude.
Der Wald, zu dem auch der Jungwald zählt, bildet einen klar abgrenzbaren Bereich, wird aber
als Fläche nicht dargestellt und auch in den Berechnungen nicht berücksichtigt.
Die gepflegten Mähwiesen werden einmal oder mehrmals im Jahr gemäht und sind von den
leicht und stark verbuschten Mähwiesen zu unterscheiden.
Eingezäunte Freiflächen, mit oder ohne Tiere, werden als Weide ausgewiesen. Eine weitere
Kategorie ist der Gemüsegarten, der von Ziergärten, die ausschließlich Blumen aufweisen,
unterschieden wird. Auch beim Acker wird, obwohl Bohnen, Kartoffeln und Mais einzeln
kartiert wurde, in der Karte zusammengefasst und generalisiert. Auch den Streuobstwiesen
wird eine eigene Kategorie zugewiesen.
Dordolla, Drentus, Virgulins
Anhand der Kartierung Dordollas (vgl. Abb. 4) lässt sich eine sehr unregelmäßige Struktur der
Landnutzung erkennen. Durch, in dieser Region, typische Realteilungen ist dieser
“Fleckenteppich” der Landnutzung zu erklären, der sich hauptsächlich nahe des Ortskerns
befindet. Vor allem (Gemüse-)Gärten (ocker) und Äcker (hellbraun) weisen kleinparzellige
Strukturen auf und liegen nah beieinander. Große zusammenhängende Gebiete lassen sich
bei den Mähwiesen (grün) erkennen. Welche Landnutzung in diesem Ort vorherrschend ist
lässt sich nicht allein anhand der Karte feststellen. Wirft man jedoch einen Blick auf die
Statistik (vgl. Anhang Nr. 9) stellt sich heraus, dass die Mähwiesen in dieser Ortschaft mehr
als die Hälfte (57%) aller landwirtschaftlich genutzten Flächen einnehmen. Den zweitgrößten
Anteil der Landnutzung nehmen mit 16% die brachliegenden Flächen ein. Wichtige
landwirtschaftliche Flächen stellen die privaten (Gemüse-)Gärten (11%) dar. Diese werden
von den jeweiligen AnwohnerInnen regelmäßig genutzt und bewirtschaftet. Im Gegensatz
dazu kommen die Ackerflächen (7%) in Dordolla weit weniger als die (Gemüse-)Gärten vor
und bilden die kleinste Fläche ab. Die Weideflächen in dieser Ortschaft nehmen letztendlich
9% der landwirtschaftlichen Flächen ein.
In den oberhalb von Dordolla gelegenen Weilern Drentus und Virgulins (vgl. Anhang Nr. 2)
besteht der Großteil (85%) der landwirtschaftlichen Flächen aus Mähwiesen, die sowohl
sporadisch (hellgrün gestreift) als auch regelmäßig (grün) bearbeitet werden. Den zweitgrößten Teil in diesem Bereich des Aupatals, mit 12%, nehmen Weiden ein und nur eine
sehr kleine Fläche liegt Brach (braun) oder wird als (Gemüse-)Garten (ocker) genutzt.
Pradis di Sotto, Pradis di Sopra und Chiaranda
Die Ortschaften Pradis di Sotto, Pradis di Sopra und Chiaranda weisen die meisten
zusammenhängenden und damit, im Vergleich zum restlichen Aupatal, große
landwirtschaftlich genutzte Flächen auf (vgl. Anhang Nr. 3). Von diesen zusammenhängenden
Flächen haben die Mähwiesen mit 78% den größten Anteil, diese werden zudem aktuell
landwirtschaftlich genutzt. Äcker sind in diesem Teil des Tals kaum zu finden, dagegen
nehmen brachliegende Flächen einen größeren Teil mit 9% ein. Der Hauptteil der Weidefläche
(8%) ist im höher gelegenen Teil Pradis di Sopra vorzufinden. Obwohl die Ortschaften gut
besiedelt sind, so sind nur wenige (Gemüse-)Gärten in der Kartierung zu sehen, das auch in
der Statistik mit 4% widergespiegelt wird. Äcker sind in diesen Orten so gut wie gar nicht (1%)
zu finden.
Unterschiede zwischen Pradis di Sotto, das auf der Karte mehr westlich, angrenzend an die
Aupa liegt und Pradis di Sopra (oberhalb, östlich gelegen) sind kaum zu erkennen. Beide Orte
weisen große zusammenhängende Mähwiesen auf, die regelmäßig bewirtschaftet werden. In
Pradis di Sotto sind aber alle Brachflächen zu finden, wohingegen Pradis di Sopra den größten
Anteil an Weiden zu verzeichnen hat.


Abbildung 4: Aktuelle Landnutzung Dordolla

Grauzaria, Saps, Bevorchians
Anhand der Kartierung lässt sich deutlich erkennen, dass sich die Landnutzungsflächen in
Saps (vgl. Anhang Nr. 4) kreisförmig um das Dorf ziehen. Dabei kann der Großteil der Fläche
mit rund 80% der Mähwiese zugeordnet werden, diese jedoch weisen einen unterschiedlichen
Verbuschungsgrad auf. Des Weiteren sind nahe dem Dorfkern (Gemüse-)Gärten und
Streuobstwiesen erkennbar, die regelmäßig gepflegt werden.
Im Vergleich dazu weist Grauzaria (vgl. Anhang Nr. 5) nur sporadisch offene
Landnutzungsflächen auf, der Großteil ist Waldfläche. Insgesamt gibt es rund 2 ha Mähwiese,
der überwiegende und gepflegte Teil davon direkt anschließend an das Dorf. Die noch
erkennbaren Mähwiesen abseits, weisen bereits eine höhere Verbuschung auf und deuten
auf eine reduzierte Nutzung.
Auch in Bevorchians ist der überwiegend größte Teil der Landnutzungsfläche Mähwiese mit
ca. 70%, dabei ist diese hauptsächlich leicht und stark verbuscht und somit nur schwach
genutzt (vgl. Anhang Nr. 8). Ein beträchtlich großer Teil jedoch, mit ca. 15% bilden die
Streuobstwiesen. Weitere 10% werden als Weide genutzt und der Rest fällt auf Acker, Brache,
Zier- und (Gemüse-)Garten.
Monticello Dörfer
Bei den abseits gelegenen Monticello Dörfern handelt es sich um Straßendörfer, die sich rund
um die Dorfstraße erstrecken. Die Straße ist nicht wirklich befahrbar und die Orte sind
hauptsächlich zu Fuß zu erreichen. Der Großteil der Landnutzungsflächen mit rund 70% ist
Mähwiese, 25% genutzte Weidefläche und die übrigen 5% sind Ziergärten, Brache- und
Ackerflächen (vgl. Anhang Nr. 6). Wie aus der Statistik erkennbar ist (vgl. Anhang Nr. 7), ist
genau ein Drittel der Mähwiesen als gepflegt einzustufen. Der Rest weist bereits eine
beginnende Verbuschung auf und lässt somit auf eine geringe Nutzung der Fläche schließen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die vorherrschende Nutzung im Aupatal
ausnahmslos in jedem Ort die Mähwiesen (in verschiedenen Vegetationsstadien) sind.
Charakteristisch für die im Aupatal gelegenen Mähwiesen sind die großen Flächen, die bei
keiner anderen Landnutzung in diesem Ausmaß zu finden sind. Nur vereinzelt sind Weiden
zu finden (der Hauptteil in den eher abgelegenen Monticello Dörfern), die ebenfalls durch
weitläufige Flure auffallen. Äcker sind in dieser Region hauptsächlich im Hauptort Dordolla
anzufinden. Jedoch ist während der Begehung vor Ort aufgefallen, dass viele Bewohner des
Tals Anbau in ihren privaten Gärten betreiben und nicht explizit auf Äckern. Beim
Landnutzungstyp Brache, die vor allem in den größeren Orten wie Dordolla und Pradis di Sotto
vorzufinden sind, muss beim Betrachten der Daten Vorsicht geboten werden, da diese Art der
Landnutzung nur ein Zwischenzustand einer Fläche bedeutet, die in einem Jahr schon wieder einen anderen Landnutzungstyp vorweisen kann. Besonderheiten wie Streuobstwiesen sind
nur in vereinzelten Ortschaften zu finden. Insgesamt weist das Aupatal aber eine sehr
durchmischte Landnutzung auf, die bis auf die weitläufigen Mähwiesen, durch kleinparzellige
Strukturen geprägt ist.

3.2. Landwirtschaftliche Nutzfläche Potenzial
Bei der potenziellen Landnutzung haben wir all jene Flächen erfasst, die vor Ort als leicht oder
stark verbuscht kartiert wurden, sowie Flächen die einen Haselnussbestand aufweisen. Das
lässt auf eine Bewirtschaftung vor nicht allzu langer Zeit schließen. Diese Flächen sind mit
entsprechendem Aufwand wieder landwirtschaftlich nutzbar. In den meisten Fällen ist die
ursprüngliche Nutzung, beispielsweise als Gemüsegarten oder Mähwiese, noch erkennbar,
weshalb wir die Potenzialflächen danach kategorisierten. Bereits verwaldete Gebiete wurden
bewusst ausgeklammert.
Auch die Hangneigung spielt für die Sinnhaftigkeit einer Wiederbewirtschaftung eine
entscheidende Rolle. Von Wissenschaftlern der BOKU Wien wurde errechnet, dass sich ab
etwa 20° keine gewinnbringende Landwirtschaft mehr durchführen lässt (Leithold 2011:65).
Darüber ist nur mehr eine forstwirtschaftliche Nutzung oder die eine Nutzung durch Weidevieh
– im Val Aupa vor allem durch Schafe – sinnvoll. Über 30° steigt die Anfälligkeit für Erosion
offener Flächen, weshalb diese für eine Bewirtschaftung ungeeignet sind (Söhngen 1976:26).
In den erstellten Karten wurden die Potenzialflächen deshalb nach den drei Kategorien unter
20°, zwischen 20° und 30° und über 30° eingeteilt. Die Karten zu den Potenzialflächen und
deren Hangneigung, sowie diverse Statistiken auf die wir uns in diesem Kapitel beziehen, sind
im Anhang (Nr. 19 bis Nr. 36) zu finden.
Interessante Ergebnisse zeigen sich bei einer Gegenüberstellung von Potenzialflächen mit
bereits wieder genutzten bzw. noch genutzten Flächen. Insgesamt kartierten wir im Val Aupa
ca. 66ha landwirtschaftliche Flächen. Bei etwa drei Viertel davon (49ha) kann man von einer
aktuellen Nutzung ausgehen. Die restlichen 17 ha sind bereits mehr oder weniger stark
verbuscht und stellen somit Potenzialflächen für eine Wiederbewirtschaftung dar.
Bei der Analyse auf Ebene der einzelnen Siedlungen wird deutlich, dass jene Ortschaften die
stärker von Amenity Migration betroffen sind, weniger Potenzialflächen und mehr aktuelle
Landnutzung aufweisen. Ein markantes Beispiel ist Grauzaria, wo nur 7,5% übliche
Potenzialflächen zu verzeichnen sind. In Dordolla mit den Weilern Drentus und Virgulins ist
es zwar ca. ein Drittel, dabei handelt es sich aber großteils um Flächen mit Haselnussbestand,
die schwer zu rekultivieren sind. Zusätzlich geht aus der Hangneigungsanalysen hervor, dass knapp 60% davon zu steil für eine gewinnbringende Bewirtschaftung sind. Der Schluss liegt
nahe, dass neue Zuwanderer hier bereits geeignete Potenzialflächen wieder in Wert gesetzt
haben. Beispielhaft für diese Entwicklung sind die Bestrebungen von Caspar brachliegendes
Land zurückzugewinnen.
Prozentual gesehen weisen Saps und Bevorchians am oberen Ende des Tals die meisten
Reserven für landwirtschaftliche Nutzung auf. Hier handelt es sich um Ortschaften, die vom
gesellschaftlichen Wandel, wie er in Dordolla oder Grauzaria stattfand, weniger profitierten.
Eine stärkere Nutzung wäre hier durchaus möglich.
Die flächenmäßig größten Potenziale mit knapp 6ha hingegen sind um Chiaranda und Pradis
zu finden. Hier am Taleingang sind im Unterschied zum restlichen Val Aupa große
zusammenhängende waldfreie Gebiete zu vorhanden. Auch die Hangneigung ist eher flach –
ca. zwei Drittel davon sind unter 20° steil – weshalb das Potenzial für eine landwirtschaftliche
Nutzung als groß angesehen werden kann. Aber durch die Nähe zu Moggio sind hier teilweise
suburbane Strukturen (klassische Einfamilienhäuser mit Ziergärten) erkennbar. Für neue
Zuwanderer und einer (Wieder)Nutzung im Sinne der traditionellen Landwirtschaft ist der
Bereich somit trotzdem eher uninteressant.
Es muss natürlich festgehalten werden, dass nicht alle Flächen mit dem gleichen Aufwand
zurückgewonnen werden können. Während leicht verbuschte Mähwiesen beispielsweise
durch Schafe offen gehalten werden können, sind Haselnussstauden oder eine starke
Verbuschung deutlich ungünstiger. Laut Caspar gestaltet es sich auch aufgrund der
Besitzverhältnisse schwierig die Potenzialflächen wieder zu nutzen. Einerseits sind die
ursprünglichen Besitzer oft nicht mehr auffindbar, während ihr Grundbesitz verwahrlost.
Andererseits ist die Flur durch die Realteilung oft so kleinräumig zersplittert, dass sich eine
Rekultivierung kaum lohnt.
Abschließend muss noch erwähnt werden, dass die jeweiligen Gebiete im Val Aupa von
unterschiedlichen Studentengruppen kartiert wurden. Das führt natürlich zu einigen
Unschärfen. Beispielsweise hat jeder eine andere Vorstellung davon, ab wann eine Fläche als
leicht oder stark verbuscht zu klassifizieren ist. Trotzdem besitzen die Ergebnisse eine
gewisse Aussagekraft, da ein einheitlicher Kartierschlüssel verwendet wurde und insgesamt
nur kleine Abweichungen feststellbar waren.

3.3. Sukzession durch Haselbestand in Dordolla
In der Landschaftsökologie steht Sukzession im Allgemeinen für den Wandel der
Artenzusammensetzung an einem definierten Ort in einem bestimmten Zeitraum bis ein
dynamischer Gleichgewichtszustand erreicht wird (Strahler & Strahler 2009, S. 320). Im Falle
Dordollas ist die Sukzession im Zusammenhang mit Vegetation von besonderer Bedeutung.
Hierbei handelt es sich um das Phänomen der Verbuschung. Die Verbuschung ist eine Phase
der Wiederbewaldung von ehemaligen offen gehaltenen Flächen. Nachdem es zu einer
Aufgabe der Nutzung von Mähwiesen und Weideflächen kommt, der Vorgang des
sogenannten Brachfalles, folgt die Krautphase. In dieser relativ stabilen Phase verkrautet die
Vegetation, jedoch können sich Holzgewächse auf der noch intakten dichten Grasdecke nur
erschwert durchsetzen. Auf die Krautphase folgt die Strauchphase, dieser Prozess kann auch
Verbuschung genannt werden. Typische Vegetationsarten im Zusammenhang mit
Verbuschung im Alpenraum sind beispielsweise Grünerlen und Haselnusssträucher.
Insbesondere in den mesomediterranen und supramediterranen Stufen des Aupatals sind
Haselnusssträucher allgegenwärtig. Zeitlich gesehen folgt auf eine ebenfalls sehr stabile
Strauchphase die Wiederbewaldung. Während des Buschstadiums dringen häufig erste
Pionierbäume vor, aus denen sich dann langsam ein an den jeweiligen Standort angepasster
Wald entwickeln kann. Wichtig ist daher, dass schon die Ausbreitung von Kräutern auf einer
brachliegenden Fläche und die darauffolgende Strauchphase zum Phänomen der
beginnenden Verwaldung gehört. Unter der Verwaldung versteht man den gesamten Prozess,
die Verkrautung und Verbuschung sind hingegen nur die Durchgangsphasen der biologischen
Sukzession (Borsdorf & Bender 2007). Abbildung fünf zeigt eine Beispielfläche rund um den
Weiler Frate, welcher wenige hundert Meter nordöstlich von Dordolla liegt. Im linken Teil der
Abbildung befindet sich ein großmaßstäbiges Orthofoto mit Frate in der Mitte. Im rechten Teil
befindet sich der gleiche Bildausschnitt jedoch farblich eingefärbt je nach
Sukzessionszustand. Hellgrüne schräg schraffierte Flächen sind Gärten bzw. gepflegte
Mähwiesen und Weiden. Diese befinden sich hauptsächlich entweder direkt angrenzend oder
in relativer Nähe zu bewohnten Häusern. Bei den gelben, senkrecht schraffierten Flächen
handelt es sich meist um Wiesen bzw. Weiden welche nur sporadisch gepflegt werden und
sich somit schon in der Krautphase befinden. Eine Wiederbewirtschaftung von Flächen in der
Krautphase ist sehr leicht möglich, dafür reicht meist schon eine Mahd oder das jähten der
krautigen Gewächse. Bei den rot schraffierten Flächen handelt es sich um Flächen, welche
sich bereits in der Strauchphase befinden. Meist handelt es sich dabei um
Haselnusssträucher. Eine agrarische Nutzung dieser Flächen ist laut Kaspar Nickles (2017) nur mit einem gewaltigen Aufwand möglich. Im Norden des Luftbildausschnittes ist Wald zu
sehen.


Abbildung 5: Sukzessionsstadien
Deutlich sichtbar macht diese Darstellung ebenfalls, dass sich alle Stadien der Sukzession
auf einer räumlich sehr beschränkten Fläche befinden können.

4. Fazit
Die Erkenntnisse, die aus der Feldarbeit und den darauf aufbauenden Analysen gewonne
wurden, lassen Rückschlüsse auf die Genese und den gegenwärtigen Zustand der Nutzung
und Siedlungstätigkeit im Val Aupa zu. Das Erdbeben von 1976 war der Höhepunkt einer
Abwanderungswelle, die ab Mitte des 20. Jahrhunderts einsetzte und auch dem vormals
relativ dicht bevölkerten und dementsprechend intensiv genutzten Aupatal schwer zusetzte.
Zuvor landwirtschaftlich genutzte Flächen konnten nicht offen gehalten werden. Grund dafür
ist einerseits die im Friaul angewendete Realteilung bei der Weitergabe von Eigentum an die
nächste Generation, die flächige Nutzung erschwert und andererseits die durch Abwanderung
fehlenden Arbeitskräfte. Während andere, meist westlicher liegende Alpenregionen vom
langsam etablierenden Wintertourismus und der Nähe zu Wachstumszentren profitieren, liegt
das Aupatal außerhalb dieser Einflussbereiche. Das Ergebnis dieser Entwicklung kann im Val
Aupa eindeutig erkannt werden. Die früher offenen Flächen werden durch die Hasel, der in
dieser Region die Pionierpflanze darstellt, zurückerobert und nach
Einschätzung/Beobachtung der Einheimischen innerhalb einer Zeitspanne von 30 Jahren in
landwirtschaftlich kaum urbares Land umgewandelt. Somit verliert das Val Aupa sukzessiv
seine potentiell nutzbaren Landwirtschaftsflächen und erschwert in dieser strukturschwachen
Region das Leben und Wirtschaften der ansässigen Bevölkerung.
Um die Jahrtausendwende ändert sich dieser Trend. Die in den Westalpen Jahrzehnte früher
beobachtbaren Phänomene der Amenity Migration/New Highlanders treten im Friaul auf.
Diese Migranten zeichnen sich dadurch aus, dass sie im Gegensatz zu früheren Generationen
in entlegene Alpenregionen ziehen um sich dem Druck der westlichen Zivilisation zu entziehen
und/oder die naturräumlichen Reize der peripheren Gebiete zu genießen.
Die aktuelle Entwicklung im Aupatal zeigt, dass dem stetigen Trend der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts Impulse entgegen gesetzt werden. Dabei spielt das im Weiler Drentus
lebende Ehepaar Nickles/Tolazzi eine zentrale Rolle. Diese halten im Rahmen ihrer land- und
vieh-wirtschaftlichen Tätigkeit seit dem Jahr 2005 aktuelle nutzbare Flächen offen. Vereinzelt
kommt es unter großem Arbeitsaufwand und mit Hilfe von zusätzliche Arbeitskräften zur
Rückgewinnung von landwirtschaftlich nutzbaren Flächen. Bei der Rückgewinnung spielt der
Zeitpunkt des Arbeitseinsatzes eine wichtige Rolle, da nach Nickles Meinung die
Wiederherstellung von offenen Flächen nur bis zu einem gewissen Grad der Wüstung sinnvoll
und praktikabel ist. Am Talboden dominieren Mähwiesen unterschiedlichen Pflegegrades,
was auf die unterschiedliche maschinelle Bearbeitungsmöglichkeit und ungeklärte
Besitzverhältnisse zurückzuführen ist. Mit den Mähwiesen und Weiden der höher gelegenen
Monticello-Dörfer stellen diese die größten zusammenhängenden Flächen da. In
unmittelbarer Nähe zu den Ortschaften und Weilern befinden sich Zier- und Gemüsegärten.
Mit zunehmender Entfernung zu den Häusern bzw. Siedlungszentren verändert sich sowohl
der Pflege- als auch der Verbuschungsgrad der Flächen über Haselsträucher hin zu
vollwertigen Wald, der keine Potentialfläche für landwirtschaftliche Tätigkeiten darstellt.
Abschließend und als kurze Zusammenfassung lässt sich durch die aktuelle Analyse
festhalten, dass die offenen Flächen weiterhin freigehalten werden. Außerdem ist
anzumerken, dass es Potentialflächen gibt, die für die Landwirtschaft nutzbar gemacht werden
können. Bei den derzeit genutzten Flächen handelt es sich vor allem um Mähwiesen mit
unterschiedlichem Grad der Verbuschung, Weideflächen und Ackerland.

5. Anhang (ist in der Datenbank zu finden)

Anhang Nr. 1 – Dordolla, fernerkundlich erfasste Landnutzung

Anhang Nr. 2 – Dordolla, Kartierung vor Ort

Anhang Nr. 3 – Drentus & Virgulins, fernerkundlich erfasste Landnutzung

Anhang Nr. 4 – Drentus & Virgulins, Kartierung vor Ort

Anhang Nr. 5 – Pradis, fernerkundlich erfasste Landnutzung

Anhang Nr. 6 – Pradis, Kartierung vor Ort

Anhang Nr. 7 – Monticello Dörfer, fernerkundlich erfasste Landnutzung

Anhang Nr. 8 – Monticello Dörfer, Kartierung vor Ort

Anhang Nr. 9 – Umgebung Dordolla, fernerkundlich erfasste Landnutzung

Anhang Nr. 10 – Flächenverschnitt der Fernerkundung und der Vor Ort Kartierung

Anhang Nr. 11 – aktuelle Landnutzung Drentus, Virgulins

Anhang Nr. 12 – aktuelle Landnutzung – Pradis di Sotto, Pradis di Sopra, Chiaranda

Anhang Nr. 13 – aktuelle Landnutzung – Saps

Anhang Nr. 14 – aktuelle Landnutzung – Grauzaria

Anhang Nr. 15 – aktuelle Landnutzung – Monticello Dörfer

Anhang Nr. 16 – Statistik – Mähwiesen Monticello Dörfer

Anhang Nr. 17 – aktuelle Landnutzung – Bevorchians

Anhang Nr. 18 – aktuelle Landnutzung – Diagramme

Anhang Nr. 19 – potentielle Landnutzung – Bevorchians

Anhang Nr. 20 – potentielle Landnutzung – Dordolla

Anhang Nr. 21 – potentielle Landnutzung – Drentus, Virgulins

Anhang Nr. 22 – potentielle Landnutzung – Grauzaria

Anhang Nr. 23 – potentielle Landnutzung – Moggessa di Là, Moggessa di Quà

Anhang Nr. 24 – potentielle Landnutzung – Monticello Dörfer

Anhang Nr. 25 – potentielle Landnutzung – Pradis di Sotto, Pradis di Sopra, Chiaranda

Anhang Nr. 26 – potentielle Landnutzung – Saps

Anhang Nr. 27 – Hangneigung der Potenzialflächen – Bevorchians

Anhang Nr. 28 – Hangneigung der Potenzialflächen – Dordolla

Anhang Nr. 29 – Hangneigung der Potenzialflächen – Drentus, Virgulins

Anhang Nr. 30 – Hangneigung der Potenzialflächen – Grauzaria

Anhang Nr. 31 – Hangneigung der Potenzialflächen – Moggessa di Là, Moggessa di Quà

Anhang Nr. 32 – Hangneigung der Potenzialflächen – Monticello Dörfer

Anhang Nr. 33 – Hangneigung der Potenzialflächen – Pradis di Sotto, Pradis di Sopra,
Chiaranda

Anhang Nr. 34 – Hangneigung der Potenzialflächen – Saps

Anhang Nr. 35 – Statistiken genutzte Fläche, Potenzialfläche

Anhang Nr. 36 – Statistiken Potenzialfläche nach Hangneigung

6. Quellenverzeichnis
Borsdorf, A.; Bender, O. (2007): Kulturlandschaftsverlust durch Verbuschung und Verwaldung
im subalpinen und hochmontanen Höhenstockwerk: Die Folgen des klimatischen und
sozioökonomischen Wandels. In: Innsbruck Geographische Gesellschaft (Hrsg.): Alpine
Kulturlandschaften im Wandel. Innsbruck, 7-28.
Cede, P., Steinicke, E. (2007): Ghost towns in den Ostalpen. Das Phänomen der Entvölkerung
im friulanischen Berggebiet (Italien). In: Geographica Helvetica, Band 62 (2): 93–103.
Leithold, A. (2011): Multifunktionale Landwirtschaft – Eine ökonomische Analyse von
extensiven Bewirtschaftungsmaßnahmen zur Offenhaltung der Kulturlandschaft. In: Jahrbuch
der Österreichischen Gesellschaft für Agrarökonomie, Band 20(2): 65-74.
Söhngen, H.-H. (1976): Die Rekultivierung der Abgrabungen von Steinen und Erden im Sinne
einer optimalen Umweltgestaltung. Westdeutscher Verlag, Opladen.
Strahler, A. H.; Strahler A.N. (2009): Physische Geographie. Stuttgart.